Katze hat Übergewicht – das kannst du dagegen tun

Die Katze hat Übergewicht? Wir zeigen, welche Gründe es haben kann und wie die Katze die Pfunde wieder los wird.

Immer mehr Hauskatzen haben mit Übergewicht oder sogar mit regelrechter Fettleibigkeit zu kämpfen und leben ungesund. Viele Katzenbesitzer meinen es mit Leckerlis und großen Portionen nur gut. Dass Übergewicht bei Katzen jedoch die Lebensdauer verkürzt und Katzen auch gesundheitlich durch die zusätzlichen Pfunde leiden müssen, wird oftmals leider ausgeblendet oder verdrängt.

Häufig wird das Übergewicht der Katze erst beim Tierarztbesuch festgestellt. Wenn dein Tierarzt dir gesagt hat, dass deine Katze Gewichtsprobleme hat, dann solltest du das nicht einfach ignorieren oder schön reden. Schließlich möchtest du nur das Beste für deine Samtpfote. Auch wenn es deiner Katze augenscheinlich gut geht, so sind auf lange Sicht Erkrankungen oder eine verkürzte Lebenszeit nicht auszuschließen.

Wie du bei deiner Katze das Gewicht reduzieren und sie zu mehr Bewegung animieren kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Warum hat meine Katze Übergewicht?

Es gibt vielerlei Gründe, aus denen deine Katze zu viel auf den Rippen hat. Dies sind die häufigsten Ursachen.

Kastration

Kastrierte Katzen tendieren durch die hormonelle Veränderung eher zu Übergewicht. Zudem hat eine kastrierte Katze in der Regel einen größeren Appetit. Besonders Kater neigen dazu, nach einer Kastration schneller Fettpolster anzusammeln.

Durch die Kastration wird das Stresslevel der Katzen gesenkt, da Dominanzgehabe und Revierkämpfe meist ausbleiben. Dies führt auch zu einem geringeren Energieverbrauch. Die Kombination aus größerem Appetit und geringerem Energieverbrauch sorgt folglich dazu, dass kastrierte Katzen und Kater zu Übergewicht neigen.

Wenn deine Katze oder dein Kater kastriert wird, dann ist es ratsam, die Futtermenge um ca. 10 bis 20 % zu verringern. So beugst du dem kastrationsbedingten Übergewicht vor.

Überfütterung

Der häufigste Grund dafür, dass eine Katze Übergewicht hat, ist Überfütterung bzw. falsche Ernährung.

Zu viele Leckerlis, eine zu hohe Futterdosis oder das ständige Nachgeben, wenn die Katze nach Futter schreit – die Gründe sind vielschichtig.

Du kannst sicher bestätigen, dass Katzen stur sind und ein hohes Durchhaltevermögen haben, wenn sie ihren Willen bekommen möchten. Wenn du jedes Mal nachgibst, wenn deine Katze nach Futter schreit, dann ist das Übergewicht deiner Katze vorprogrammiert.

Besonders Wohnungskatzen neigen durch weniger Bewegung eher zu Übergewicht.

Falsches Katzenfutter

Minderwertiges Futter besteht häufig zu einem großen Teil aus Zucker oder Getreide. Da Katzen reine Fleischfresser sind, können sie mit den großen Mengen an Kohlenhydraten nichts anfangen und diese werden in Fett umgewandelt.

Insbesondere Trockenfutter hat meistens einen hohen Anteil an Kohlenhydraten. Besser ist jedoch ein hoher Protein-Anteil, da eine wildlebende Katze logischerweise auch keine Zuckerwürfel jagt, sondern Mäuse und andere Kleintiere, welche hauptsächlich aus Protein und Fett bestehen.

Deshalb solltest du dich genau informieren, welches Katzenfutter du deiner Katze gibst und überlegen, ob es nicht doch besser wäre, eine hochwertigere Nahrung zu kaufen.

Stress oder Angst

Nicht nur Menschen fressen bei Frust oder Stress alles in sich hinein. Auch Katzen können durch Stress, Angst oder Frust zu regelrechten Frustfressern werden.

Deshalb solltest du überlegen, ob eine deiner Katzen nicht Stress oder Frust haben könnte. Katzen kommen mit Veränderung meistens nicht so gut klar. Vielleicht wurde ja die Wohnung umgeräumt oder du bist gerade umgezogen. Auch banale Änderungen wie das Umstellen der Katzentoilette kann bei sensiblen Katzen schon ausreichen, um Stress auszulösen.

Auch Stress mit anderen Katzen, zum Beispiel durch ständiges Bedrängen oder Mobben innerhalb des Katzenrudels, kann zu Stress führen.

Beobachte genau, ob deine übergewichtige Katze möglicherweise Stress hat, und sorge für eine stressfreie Umgebung.

Höheres Alter

Je älter eine Katze wird, desto geringer wird in der Regel auch ihr Aktivitätslevel. Durch den Bewegungsmangel ist eine Gewichtszunahme kaum vermeidbar.

Wenn deine Katze also schon zum älteren Semester gehört, dann kannst du die Futtermenge in kleinen Schritten verringern, um bei deiner Katze Übergewicht zu vermeiden.

Krankheiten

In seltenen Fällen können auch Krankheiten zu einer Gewichtszunahme und zu Übergewicht bei Katzen führen.

Gelenkprobleme können dazu führen, dass die Katze sich ganz bewusst aufgrund der Schmerzen weniger bewegt und dadurch weniger Energie verbraucht. Zudem können Stoffwechselkrankheiten oder bestimmte Medikamente zu einer Gewichtszunahme führen.

Deshalb solltest du deine Samtpfote vor einer Diät von deinem Tierarzt durchchecken lassen.

Katzen mit Übergewicht sind oft träge.

Wann ist eine Katze übergewichtig?

Damit du erkennen kannst, ob deine Katze übergewichtig ist, haben wir dir eine Übersicht mit den körperlichen Merkmalen erstellt.

Katze mit Normalgewicht

  • Katze kann sich problemlos bewegen und putzen
  • minimales Bauchfett ist vorhanden
  • die Taille ist deutlich zu erkennen
  • der Knochen am Schwanz-Ansatz ist etwas mit Fett bedeckt
  • eine leichte Fettschicht bedeckt die Rippen

Katze mit leichtem Übergewicht

  • Katze hat Probleme dabei, sich zu putzen oder zu bewegen
  • deutliches Bauchfett ist zu erkennen
  • die Taille ist kaum zu erkennen
  • der Knochen am Schwanz-Ansatz ist unter einem Fettpolster zu ertasten
  • eine deutliche Fettschicht liegt über den Rippen
  • Rippen sind nur schwer zu ertasten

Katze mit starkem Übergewicht

  • Katze kann sich nur schwer bewegen oder putzen
  • stark ausgeprägtes Bauchfett
  • die Taille ist nicht mehr zu erkennen
  • ausgeprägte Fettschicht am Hinterleib
  • Rippen sind nicht mehr zu erkennen

Welche Folgen hat Übergewicht bei Katzen?

Wenn dein Stubentiger zu dick ist, dann handelt es sich nicht nur um ein kosmetisches Problem. Genau wie beim Menschen kann Übergewicht schwerwiegende Folgen für den Körper nach sich ziehen. Starkes Übergewicht kann auch bei Katzen die Lebenszeit verkürzen, Folgeerkrankungen verursachen und ist keineswegs gesund.

Gelenkprobleme

Die Gelenke der Katze sind nicht auf die zusätzlichen Pfunde abgestimmt. So ist es nicht verwunderlich, dass ein stärkerer Verschleiss der Gelenke die Folge ist.

Ein erhöhter Verschleiss kann zu Bewegungsschmerzen oder im schlimmsten Fall zu Arthrose führen. Die verursachten Schmerzen führen zu noch weniger Bewegung – ein Teufelskreis.

Diabetes

Die Zuckerkrankheit Diabetes Mellitus ist auch bei Katzen keine Seltenheit. Auslöser sind meist Übergewicht und zuckerreiche Ernährung.

Wenn deine Katze also billiges, zuckerhaltiges Katzenfutter bekommt und übergewichtig ist, dann solltest du schnellstens die Notbremse ziehen und handeln.

Harnwegserkrankungen

Die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit kann bei deiner Katze dazu führen, dass sie seltener Urin im Katzenklo absetzt. Gelenkschmerzen oder Probleme beim Einstieg in die Katzentoilette können dazu führen, dass deine Katze länger wartet, bis sie urinieren geht.

Da der Urin nun länger in der Blase bleibt, können sich wesentlich schneller Harnkristalle bilden, als es bei einer gesunden Katze der Fall wäre.

Lebensbedrohliche Lebererkrankungen

Das sogenannte Fettlebersyndrom kann verursacht werden, wenn eine Katze mit Übergewicht nur noch sehr geringe Nahrungsmengen zu sich nimmt, oder wenn sie gar nichts mehr frisst.

Die Ursachen dafür sind vielfältig, häufig ist Stress die Ursache. Anders als Menschen können Katzen die eingelagerten Fettreserven nicht in Energie umwandeln. Wenn die Katze nun nichts mehr frisst, wird das Fett in den Leberzellen eingelagert und kann so die Funktion der Leber stören oder diese zerstören.

Wenn du eine übergewichtige Katze hast und deine Samtpfote plötzlich nichts mehr frisst, ist also äußerste Vorsicht geboten. Du solltest dann schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, um eine Krankheit auszuschließen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Sowohl Herz als auch Kreislauf werden durch das Übergewicht deiner Katze negativ beeinflusst. Fetteinlagerungen können den Herzmuskel schädigen.

Zudem muss das Herz eine höhere Leistung erbringen, um das Blut auch in die zusätzlichen Fettschichten zu verteilen. Nicht zuletzt deshalb haben übergewichtige Katzen eine geringere Lebenserwartung.

Wie kann ich meine Katze auf Diät setzen?

Wenn deine Katze mit Übergewicht zu kämpfen hat, gibt es mehrere Möglichkeiten, dies wieder in den Griff zu bekommen. Wir zeigen dir, wie du aus einem Garfield mit der richtigen Diät wieder eine elegante Katze machst!

Menge des Katzenfutters langsam reduzieren

In der Theorie ist das Abnehmen ganz einfach. Deine Katze verbraucht Kalorien. Je nachdem, wie aktiv sie ist, ist der Kalorienverbrauch höher oder niedriger.

Wenn deine Katze beispielsweise 300 kcal am Tag verbrennt, du aber 400 kcal fütterst, dann nimmt sie zu. Ziel ist also ein Kaloriendefizit.

Hier solltest du darauf achten, die Menge nicht zu stark zu reduzieren, da bei übergewichtigen Katzen dies im schlimmsten Fall zu Lebererkrankungen führen kann.

Deshalb ist ein Tierarztbesuch unabdingbar. Dein Tierarzt kann deine Katze durchchecken, Krankheiten ausschließen und dir konkrete Fütterungsempfehlungen geben.

Genau wie beim Menschen ist auch bei der Diät deiner Katze Disziplin oberstes Gebot. Auch wenn deine Samtpfote nach Futter schreit, denk immer daran, dass du ihr mit einer Diät nur gutes tun möchtest.

Sie wird sich im Laufe der Zeit an die reduzierte Futtermenge gewöhnen und ist dir sicher auch nicht böse!

Mehr Bewegung für deine Katze

Damit dein Stubentiger mehr Energie verbraucht und wieder gesund wird, muss er sich mehr bewegen – quasi Sport machen. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die ans Ziel führen.

Wenn eine Katze Übergewicht hat, lässt sich das Problem auch spielend lösen.

Spielen

Wenn du mit der Katze spielst, bewegt sie sich und verbrennt Kalorien. Das regt auch den Stoffwechsel an.

Deiner Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Du weißt sicher am besten, womit deine Samtpfote am liebsten spielt. Hier findest du ein paar Ideen:

  • Spielangel. Das klassische Katzenspielzeug. Unsere Katzen fahren voll drauf ab und rennen wie Wild hinterher.
  • Aufzieh-Maus. Aufziehmäuse bewegen sich, wenn du sie aufziehst. Das wird deine Samtpfote beschäftigen.
  • Papierkugeln. Es muss nicht immer Geld kosten. Ein zerknülltes Blatt Papier ist für viele Katzen immer noch interessanter als jede Stoffmaus.
  • Bällebahn. Eine Bällebahn ist super geeignet, damit sich deine Katze auch alleine beschäftigen kann. Besonders jüngere Katze lieben es.

Sicher fallen dir noch mehr tolle Spiele für deine Katze ein.

Klettern

Auch klettern und springen verbrennt ordentlich Energien. Wenn du also noch Platz in deiner Wohnung hast, dann können zusätzliche Klettermöglichkeiten deine Katze bei der Diät unterstützen.

Neben Kratzbäumen gibt es noch Kletterwände oder Kletterstufen, die platzsparend an der Wand befestigt werden können. Netter Nebeneffekt: deine Katze hat mehr Möglichkeiten, sich auszutoben und weitere Schlafplätze.

Zweite Katze

Eine Wohnungskatze alleine zu halten, ist nicht artgerecht. Schon allein deshalb sollte eine Zweitkatze nicht fehlen.

Du kannst noch so viel mit deiner Katze spielen, einen Artgenossen kannst du trotzdem leider nicht ersetzen. Zwei Katzen können auch ohne dich miteinander toben und spielen.

So hast du mehr Zeit für dich, und wenn du Lust hast, dann kannst du auch mit beiden Katzen spielen.

Freigang

Wenn dein Haus oder deine Wohnung in einer ruhigen Gegend liegt, dann solltest du auch mit dem Gedanken spielen, deiner Katze den Freigang zu ermöglichen.

Freigänger sind sehr häufig draußen unterwegs, und das verbrennt ordentlich Kalorien.

Diese Möglichkeit hat sicher nicht jeder, aber wenn du sie hast, solltest du sie auf jeden Fall in Erwägung ziehen.

Auf hochwertiges Katzenfutter umstellen

Auch minderwertiges Katzenfutter und falsche Fütterung können die Ursache dafür sein, dass deine Katze Übergewicht hat. Zugesetzter Zucker, Getreide und andere, für eine Katze ungünstige Zusätze können enthalten sein. Hochwertiges Nassfutter ist Trockenfutter in der Regel vorzuziehen, da Katzen trinkfaul sind und so die benötigte Flüssigkeit über das Futter aufnehmen.

Diätfutter für Katzen ist eine weitere Möglichkeit, deiner Katze zum Idealgewicht zu verhelfen. Doch auch hier musst du aufpassen, dass du nicht die Katze im Sack kaufst!

Wenn du ausreichend Zeit und das nötige Kleingeld hast, dann kannst du das Katzenfutter auch selbst zusammenstellen – Stichwort BARF (biologisch artgerechtes rohes Fleisch).

Bei der Futterumstellung solltest du dir auch Zeit lassen. Am besten mischst du das neue Futter über mehrere Wochen unter das alte Katzenfutter und erhöhst von Tag zu Tag den Anteil des neuen Katzenfutters.

So fällt es deiner Samtpfote leichter, das neue Futter anzunehmen und auf das minderwertige Futter zu verzichten.